Französisch

Daß graue Zellen auch (oder gerade?) unter grauen Haaren voll zur Entfaltung kommen können, dafür war unser Französischlehrer wohl der beste Beweis. Was ihn auszeichnet, war die Tatsache, daß er mit Augenmaß sein umfassendes Fachwissen und seine ganze Erfahrung einsetzte, um das Wesentliche der Aufgabe zu erfassen und es uns zu vermitteln.

Wer weiß wie an anderen Schulen Lehrer die Schüler teilweise mit der gesamten Wissensmasse eines Faches regelrecht erschlagen, der vermag zu erfassen, wie wohltuend es für einen Abiturienten ist, wenn ihm vorgemacht wird, das Wesentliche vom Unwesentlichen und das Sinnvolle vom Sinnlosen zu unterscheiden. Erst wenn dies einem Schüler einwandfrei vorexerziert wird, kann er selbst diese Fähigkeit und somit eine entscheidende Voraussetzung zur Studierfähigkeit erwerben.

Ein Nebenprodukt dieses Vorgehens war für uns die beruhigende Gewißheit, daß wir aufs Abi richtig vorbereitet wurden, eine Gewißheit die unsere Nervenkostüm nicht unnötig strapazierte, wofür wir von Herzen dankbar sind.

Natürlich gab es anfänglich auch hier einige Schüler, die über den Unterrichtsstil nicht ganz glücklich waren und die sich - zu Recht oder Unrecht, das sei dahingestellt - in den Schmollwinkel zurückzogen. Aber irgendwie hat Herr Schnürer uns mit einer wohldosierten Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche alle zum Arbeiten gebracht. Er selbst hat seinen Unterricht wirklich gewissenhaft vorbereitet und so konnten wir das Wort "Arbeit" leichter akzeptieren.

Bei dem von Herrn Schnürer organisierten und durchgeführten Besuch der Uni Konstanz ließ uns Herr Schnürer dann Uni-Luft schnuppern, um uns einen Einblick in die Arbeitsweisen, die dort beherrscht werden müssen, zu verschaffen. Dieser gelungene Blick in unsere Zukunft hat uns stark beeindruckt, und wir wußten dann schon eher, wo "es lang geht".

Was die Atmosphäre menschlich machte, war die Tatsache, daß Herr Schnürer uns sogar anbot, daß wir Verbesserungsvorschläge anbringen könnten. Wir hatten das Glück mit Herr Schnürer einen erfahrenen, wohlmeinenden Bergführer gestellt bekommen zu haben, der uns sicher auf dem Weg zum Abiturgipfel führte

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