english

good morning,  
boys and girls

Der Lk, der (so gut wie) nie ausfiel

Im Englisch-Lk standen zunächst 11 Schüler vom AEG vier Schülern vom Spohn gegenüber. Nachdem Tomi Zamecnik uns verlassen hatte, um seine Möglichkeiten in anderen Zweigen unseres Bildungssystems auszuloten, und Peter Suhayda nach Berlin entschwommen war, standen zehn heldenhafte Neusprachler drei müden Altsprachlern gegenüber.

Unser Lehrer Herr Maier schlägt sich in der Bilanz auf der Spohnseite nieder. Seine ruhige und gelassene Art schlug sich auch auf uns Schüler nieder (gähn). Der Unterricht lief nach den Prinzip "Tu mir nichts, dann tu ich Dir auch nichts" erfreulich streßfrei ab, zum Teil auch deshalb, weil Herr Maier die angenehme Angewohnheit besitzt, gestellte Fragen nach einer Weile selbst zu beantworten. Das Unterrichtsschema bot wenig Überraschungen: Begrüßung, Buch aufschlagen, lesen, übersetzen, Fragen zum Text. Herrn Maiers Laune rangierte irgendwo zwischen gar nicht und gut, wobei sich seine Miene beim Klingeln immer merklich aufhellte, und er mit einem "See you" auf den Lippen das Klassenzimmer verließ. Überhaupt ist er ein sehr pünktlicher Mensch: Pünktlich zum Klingeln war er im Zimmer und am Ende der Stunde wieder draußen, während noch der letzte Glockenschlag auf den Gängen verhallte. (Apropos Klingeln: Der melodische Gong des Welfen war für uns immer das Zeichen, das Gehirn wieder auf Stand-by zu schalten, da in den letzten zehn Sekunden der Stunde bestimmt keine über Punkte-Leben und -Tot entscheidende Frage mehr gestellt wurde.)

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß Herr Maier zu den Lehrern gehört, die nur einen sehr geringen Teil ihrer Zeit in der Schule verbringen. Ihr braucht aber nicht zu denken, daß er oft krank war, oh nein, mein Herr! In zwei Jahren Englisch-Lk ist maximal drei Mal lehrerbedingt der Unterricht ausgefallen. Es geht das Gerücht um, daß selbst ein offener Oberschenkelhalsbruch Herrn Maier nicht davon abhalten könnte, morgens pünktlich zu erscheinen, und daß er seinen Wagen deshalb von Volvo hat, weil der robuste Schwede selbst mit vier platten Reifen und nur einem funktionierenden Zylinder die Strecke Wohnung - Schule zuverlässig zurücklegt. Deshalb war der schönste Freitag auch der, an dem "against all odds" Englisch ausfiel und wir alle bei Barbara Vogler Kaffeetrinken waren (Danke Barbara).

Zum Schluß noch ein paar Anmerkungen zu Mitkurslern:

Winfried Schneider zog aufgrund seiner umfassenden Kenntnisse auf dem Gebiet der Synonyme den Unmut sowohl von uns als auch von Herrn Maier auf sich. Er kennt für jedes deutsche Wort 17 englische Bedeutungen: ""Des ka doch au no hoißa..." Maier: "Des isch halt a Gscheitle, den muß mer schwätza lossa!"

  Stefan Rödel fuhr in 12.2 und 13.1 Kurzarbeit, d.h. halbe Arbeitszeit und halber Lohn. Ermöglicht wurde dies nicht zuletzt durch die ungeklärte Entschuldigungspraxis (Tutor oder Maier?): Im Zweifelsfall gar nicht.
Alexander Folz war die meiste Zeit zumindest physisch anwesend, auch wenn es in der Luft zwei Meter von seinem Sitzplatz entfernt einen hochinteressanten Punkt geben muß, den man stundenlang konzentriert fixieren kann.

  Claudia König führte immer angeregte Gespräche mit Alex (wenn es seine Tagesform zuließ), was einem von den beiden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den nächsten Übersetzungsabschnitt einbrachte.

Markus Veil verbrachte die Zeit zwischen den Raucherpausen mit dem Anfertigen von abstrakten Mosaiken und mit der Klappschere ausgeführten Scherenschnitten. Außerdem bekam ich immer seine Dienstagmittag-Spezi-Pfandflasche (Danke Markus). Thomas Nägele war ein allgemein beliebter und angesehener Mitschüler, der sich fabelhaft über ignorante Übersetzungsfehler in kommerziellen Büchern aufregen kann und ansonsten dadurch auffällt, daß er diesen Bericht geschrieben hat.


Und dann war da noch:

Alles in allem waren wir viel besser dran als unsere Kollegen vom Konkurrenz-Lk am AEG (Gruß an Hähn Hella!), denn Herr Maier blieb immer fair.

 

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